Die Kraft des Sports ermöglicht es Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, neue Stärken, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entdecken und Erfolge zu erleben. Mithilfe des Sports finden die Sportlerinnen und Sportler Freude, Selbstvertrauen und Erfüllung – auf dem Spielfeld und im Leben. So inspirieren sie auch die Menschen in ihrem Umfeld und zeigen, welche große Vielfalt an Talenten und Potenzialen es unter ihnen gibt.
Die Kraft des Sports zu nutzen und Menschen mit Behinderung zu fördern ist ein Hauptanliegen der Vicente Ferrer Stiftung in Indien. Seit 2010 unterhält die Stiftung daher ein Sportzentrum für Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung.
Viele Sportlerinnen und Sportler, die täglich in dem Sportzentrum der Stiftung trainieren, haben bereits erfolgreich an zahlreichen internationalen Sportveranstaltungen teilgenommen. Allein bei den Sommer- und Winterspielen der Special Olympics konnten sie seit 2011 33 Medaillen gewinnen. Auch zu den Special Olympics World Games Berlin 2023, die vom 17. bis 25. Juni 2023 zum ersten Mal in Deutschland stattfinden, sind vier Sportlerinnen und Sportler aus dem Sportzentrum angereist.
Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander in 26 Sportarten an. Die vier indischen Sportlerinnen und Sportler repräsentieren die Disziplinen Kraftdreikampf, Tischtennis und Badminton:
Sudhamani ist 26 Jahre alt und reist zum ersten Mal zu den Special Olympics World Games. Sie vertritt Indien und die Vicente Ferrer Stiftung Indien (RDT) in der Sportart Kraftdreikampf.
Ihre Trainerin Asha entdeckte Sudhamanis sportliches Talent, als sie das Mädchen vor vielen Jahren beim Sportunterricht in einem der Lern-Wohn-Zentren der Stiftung für Kinder mit Behinderung sah. Sudhamani kann sich sehr gut auf wechselnde Gegebenheiten einstellen – eine wichtige Eigenschaft, die für die Teilnahme an internationalen Sportveranstaltungen unabdingbar ist!
Als Sudhamani mit dem Kraftsport begann, hatte insbesondere ihre Mutter einige Vorbehalte gegen diesen ihrer Meinung nach eher Männern vorbehaltenen Sport. Doch mit der Zeit realisierte sie, welche Freude Sudhamani der Sport macht und wie erfolgreich sie dabei ist. Heute sind Sudhamanis Eltern und ihre beiden Geschwister sehr stolz darauf, dass sie in Berlin ihr Land repräsentieren wird.
Im Tischtennis wird Alivelamma, 30 Jahre, für Indien ins Rennen gehen. Sie hat bereits 2019 bei den internationalen Special Olympics in Andorra eine Goldmedaille gewonnen.
Alivelamma liebt freut sich sehr auf die Reise nach Berlin und ist gespannt darauf, wie es in Deutschland sein wird.
Ihre Trainerin Kavitha bemerkte gleich beim ersten Zusammentreffen, dass Alivelamma großes Potential hat. Sie ist sehr gut darin, die Anweisungen und Verbesserungsvorschläge ihrer Trainerin umsetzen – eine Fähigkeit, durch die sie ihr Spiel verbessern kann und die sie sehr erfolgreich macht.
Lokesh und Shameela, beide 21 Jahre alt, treten im Badminton (Einzel) an.
Lokesh hat bereits Erfahrung mit großen Sportveranstaltungen, so war auch er 2019 bei den internationalen Special Olympics in Andorra mit dabei und trat außerdem bei der indischen Special Olympics Meisterschaft im Badminton an.
Lokesh spielt Badminton, weil es ihm so viel Freude bereitet und er eine Goldmedaille gewinnen möchte. Er freut sich sehr auf die Reise nach Berlin. Er hat gehört, dass es dort kalt sei, was ihm nach der Hitze in Indien gefallen würde. Seit 10 Jahren trainiert Lokesh Badminton und seine Schnelligkeit und gute Aufschlagtechnik sind seine großen Stärken. Um sich weiter zu verbessern, schaut er sich gerne Videos von professionellen Badmintonspielern an und versucht, das Gesehene umzusetzen.
Shameela spielt seit sieben Jahren Badminton und auch sie nahm bereits 2019 an den internationalen Special Olympics in Andorra teil. Sie ist ebenfalls davon überzeugt, dass sie in Berlin gut spielen wird und Chancen hat, eine Medaille zu gewinnen. Sie hat etwas Angst vor der Reise. Nicht wegen dem Flug oder den Spielen. Sie befürchtet, dass sie das Essen vor Ort nicht mögen könnte, weil es nicht scharf genug ist. Nichtsdestotrotz ist die Vorfreude auf die Spiele in Berlin riesig, denn sie weiß, dass es ein großes Erlebnis für sie sein wird.
Wir wünschen den vier Athletinnen und Athleten eine großartige Zeit in Deutschland und erfolgreiche Spiele und freuen uns darauf, sie in Berlin zu treffen und anzufeuern!
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Text: Vicente Ferrer Stiftung in Deutschland