
Behinderung in Indien – Teilhabe ermöglichen

Menschen mit Behinderung in Indien fördern
In den ländlichen Regionen Indiens ist das Leben vieler Menschen mit Behinderung von Ausgrenzung und Diskriminierung geprägt. Sie sind sozial isoliert und werden sehr häufig vom gesellschaftlichen Leben vollständig ausgeschlossen. Fehlendes Wissen führt dazu, dass die Betroffenen und ihre Angehörigen keine Hilfen in Form von staatlichen Mitteln, Förderung oder öffentlichen Hilfen in Anspruch nehmen können.
Die Rechte von Menschen mit Behinderung in Indien
2016 trat ein Gesetz in Kraft, dass Menschen mit Behinderung in Indien ihre Rechte zusichert („Rights of Persons With Disabilities Act“), doch im täglichen Leben, hat sich noch nicht viel verändert. So enthält das Gesetz beispielsweise auch das Recht auf Schulbildung für Kinder mit Behinderung bis zur Vollendung ihres 14. Lebensjahres. Doch 90 % der Kinder mit Behinderung in Indien erhalten keine Schulbildung. Da es im ländlichen Indien kaum spezialisierte Schulen für sie gibt, müssten sie an den öffentlichen Regelschulen unterrichtet werden. Dort gibt es aber keinerlei Möglichkeiten auf die besonderen Anforderungen und Bedürfnisse der Kinder mit Behinderungen einzugehen. So bleibt das Recht auf Bildung von Kindern mit Behinderung oftmals nur eine theoretische Möglichkeit.
Teilhabe und Inklusion ermöglichen
Wir widmen Menschen mit Behinderung deshalb unsere besondere Aufmerksamkeit. Unsere Hilfsprojekte für Menschen mit Behinderung konzentrieren sich auf soziale, wirtschaftliche und medizinische Aspekte und haben das Ziel, gesellschaftliche Vorurteile abzubauen, Verständnis zu fördern und die Inklusion von Menschen mit Behinderung voranzutreiben. Indem wir Menschen mit Behinderung bilden, zusammenbringen und mobilisieren, schaffen wir ein Netzwerk, das ihre kollektive Stärke fördert und ihre Lebensbedingungen in Indien verbessern kann. Doch Teilhabe und Inklusion in Indien muss schon im Kindesalter beginnen. Deswegen unterrichten wir Kinder mit Behinderungen an Lern-Wohn-Zentren (Grundschulen) und inklusiven Sekundarschulen der Stiftung. In den Fördereinrichtungen der Stiftung werden die Kinder gefördert und betreut, für die schulische Bildung aufgrund des Grades ihrer Behinderung keine Option ist.
Unterstützen auch Sie Menschen mit Behinderung in Indien mit einer Spende und ermöglichen Teilhabe und Inklusion.

Unser Themenfeld: Behinderung in Indien
In unserem Themenfeld „Menschen mit Behinderung in Indien“ bieten wir Unterstützung in sechs Bereichen an:
1. Fördereinrichtungen für Kinder mit Behinderung
In unseren Fördereinrichtung für Kinder mit Behinderung arbeiten wir darauf hin, dass Kinder mit Behinderung alltägliche Aufgaben, so weit wie möglich, eigenständig bewältigen können. So bereiten wir sie auf ein Leben in teilweiser oder vollständiger Unabhängigkeit vor.
In den Fördereinrichtungen für Kinder mit geistigen Behinderungen und zerebraler Lähmung arbeiten wir mit den Kindern an der stetigen Verbesserung ihrer motorischen und kognitiven Fähigkeiten.
Wir geben Kindern mit weniger schweren Behinderungen eine Perspektive und bereiten sie auf eine mögliche spätere Tätigkeit vor, zum Beispiel in der Landwirtschaft.


2. Sonderpädagogik und Inklusion
Bildung ist die Basis für die Stärkung der eigenen Unabhängigkeit. An den Lern-Wohn-Zentren (Grundschule) und inklusiven Sekundarschulen unterrichten wir Kinder mit Sprach-, Hör- und Sehbeeinträchtigung gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung.
Talentierten jungen Menschen ermöglichen wir berufliche Schulungen und vergeben Stipendien an Studierende.
Wir drucken Bücher und Lernmaterialien in Blindenschrift in Telugu (Lokalsprache), Hindi (Landessprache) und Englisch sowie Handbücher in Gebärdensprache.
3. Medizinische Versorgung
Vielen Menschen mit Behinderung in Indien nehmen medizinische Hilfen oftmals nicht in Anspruch, weil ihnen das Wissen oder Geld fehlt oder es nicht ausreichend Fachpersonal vor Ort gibt. Wir setzen uns dafür ein, dass sich das ändert.
In unseren Krankenhäusern werden Untersuchungen zur Früherkennung von Behinderungen bei kleinen Kindern durchgeführt, um durch gezielte Therapien einer Verschlechterung des Zustandes vorzubeugen.
Durch spezielle orthopädische Hilfsmittel sowie Physiotherapie verbessern wir die Mobilität von Kindern und Erwachsenen mit körperlichen Behinderungen. In unseren Krankenhäusern führen wir auch korrigierende Operationen durch.


4. Kollektive Stärke durch Selbsthilfegruppen und -verbände
Wir organisieren Sanghams (Selbsthilfegruppen) für Menschen mit Behinderung, um sie zu ermutigen, sich zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen.
In Vikalangula Sanghams treffen sich Menschen mit Behinderung unterschiedlichen Alters und Geschlechts, um sich auszutauschen, zu beraten und sich gegenseitig zu stärken.
In Mandal Samakhyas (Verwaltungseinheiten) und Regionalverbänden machen wir uns für die Integration von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft stark.
5. Finanzielle Unabhängigkeit
Ein eigenes Einkommen ist die Voraussetzung für ein selbstständiges Leben. Menschen mit Behinderung werden von ihren Familien leider oft als finanzielle Last empfunden, wenn sie kein Geld verdienen. Ein regelmäßiges Einkommen stärkt ihr Selbstbewusstsein und verhilft ihnen zu mehr Souveränität und Eigenständigkeit.
In den Vikalangula Sanghams können Menschen mit Behinderung Mikrokredite aufnehmen, um ein eigenes Kleinstunternehmen zu gründen.


6. Beantragung öffentlicher Mittel
Wir leisten vielfältige Hilfestellungen, den Zugang zu öffentlichen Mitteln zu erleichtern:
Wir unterstützen Menschen mit Behinderung dabei, die nötigen Dokumente zu erhalten, die sie für Reisevergünstigungen, Wohnraum, Stipendien, Renten und weitere Zulagen brauchen.
Wir helfen ihnen bei der Eintragung in die Wählerliste und bei der Beantragung weiterer wichtiger offizieller Dokumente.
Wir beraten sie bei der Beantragung von Arbeitsausweisen für die Aufnahme einer Beschäftigung im Rahmen von öffentlichen Programmen.

Behinderung in Indien – Recht auf Bildung
90 % der Kinder mit Behinderung erhalten in Indien keine Schulbildung, obwohl sie laut Verfassung ein Recht auf Bildung bis zum 14ten Lebensjahr haben. Ohne Bildung können sie später jedoch kein selbständiges Leben führen und den Kreislauf der Armut durchbrechen. Um diesen Kindern einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu ermöglichen, unterhält die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) Lern-Wohn-Zentren, in denen Kinder entsprechend ihrem Behinderungsgrad unterrichtet werden, damit sie die Grundschule abschließen und auf die Sekundarschule wechseln können. So erhalten die Kinder die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und eine Perspektive für die Zukunft.
Mehr über Bildung für Kinder mit Behinderung in Indien erfahren >

Eindrücke vor Ort: Behinderung in Indien






Behinderung in Indien - Unser Wirken
1.961
Selbsthilfegruppen für Menschen mit Behinderung waren 2021 aktiv24.831
Mitglieder engagierten sich 2021 in den Selbsthilfegruppen der Stiftung.4.000
Kinder mit Behinderung erhielten bis 2022 Bildungs-Stipendien3.510
Menschen mit Behinderung erhielten 2021 Darlehen5.648
Menschen mit Behinderung erhielten 2021 Hilfsmittel wie Prothesen oder Gehhilfen
Behinderung in Indien – Unser Wirken
1.961
Selbsthilfegruppen für Menschen mit Behinderung waren 2021 aktiv.24.831
Mitglieder engagierten sich 2021 in den Selbsthilfegruppen der Stiftung.8
Lern-Wohn-Zentren für Kinder mit Zerebralparese und geistiger Behinderung betreibt die Stiftung.3.510
Menschen mit Behinderung erhielten 2021 Darlehen.5.648
Menschen mit Behinderung erhielten 2021 Hilfsmittel wie Prothesen oder Gehhilfen.
Erfahren Sie mehr über Behinderung in Indien
In unseren Infoblättern zum Downloaden finden Sie weitere Informationen dazu, wo Ihre Spende wirkt.