Die Temperaturen in der Hauptstadt Neu-Delhi haben am vergangenen Sonntag die Rekordmarke von 49 Grad Celsius überschritten. Indien verzeichnet damit die schlimmste Hitzewelle seit 122 Jahren. Der März verzeichnete 71 % weniger Niederschläge als üblich und führte zu einer Dürre mit erheblichen Ernteausfällen.
Die extreme Hitze macht es Tagelöhnern und Arbeiter unmöglich in den Sonnenstunden zu arbeiten. Sie sind gezwungen ihre Arbeitszeiten anzupassen, was zu einem Verlust ihrer Tageseinkommen führt.
In Rajasthan, Gujarat und im südlichen Andhra Pradesh wurden den Fabriken Stromsperren auferlegt, um den Verbrauch zu senken. In anderen Teilen des Landes ist die Wasserversorgung stark eingeschränkt. Bis zum Eintreffen des Monsunregens im Juni und Juli wird sich die Wasserknappheit noch verschlimmern. Nach Angaben des indischen Wetterdienstes wurden in den letzten zehn Jahren 600 Tage mit extremer Hitze verzeichnet. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) warnt, dass Hitzewellen und der damit verbundene Temperaturstress in Südasien aufgrund des Klimawandels zunehmen und in den kommenden Jahren zu mehr Todesfällen führen werden.
Text: Vicente Ferrer Stiftung in Deutschland