Bauern, die stillen COVID-19-Helden in Indiens Provinz Anantapur
Hyderabad: Wer derzeit an der Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) in Anantapur in Andhra Pradesh vorbeikommt, sieht, wie Bauern Lebensmittel zur Stiftung bringen, diese dort abgeben und dann wieder gehen. Diese Routine konnte im letzten Monat jeden Morgen beobachtet werden.
Doch dort ist kein Markt für Bauern, auf dem sie ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse verkaufen.
Wenn man einen der Mitarbeitenden vor Ort, die mit der Lagerung der Bestände beschäftigt sind, fragen würden, was dort passiert, würde sich einer von ihnen umdrehen und antworten: „Das sind Bauern aus den umliegenden Dörfern, die ihren Beitrag dazu leisten, um Mahlzeiten für die Armen verteilen zu können“.
Mindestens 21 Bauern, die meisten von ihnen aus dem kleinen Dorf Papampalli, 2 km außerhalb von Anantapur gelegen, haben bereits Reis und Gemüse für die Herstellung von Mahlzeiten zur Verfügung gestellt – für die Armen, deren Leben durch die Abriegelung aus dem Ruder gelaufen ist. Die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) versorgt so jeden Tag mittlerweile über 10.000 hungrige Seelen.
Die bescheidenen Bauern sagen, sie geben damit der Gesellschaft etwas zurück, die sie zu denjenigen gemacht hat, die sie heute sind. „Die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) half uns in schwierigen Zeiten, als unser Getreide aufgrund einer Dürre keinen Ertrag brachte. Nun hören wir, dass viele Menschen aufgrund der Ausgangssperre nichts zu essen haben. Es ist also Zeit für uns, unseren Beitrag zu leisten“, sagt Kullay Reddy, der 3,5 Hektar Ackerland besitzt. Reddy ist einer der Bauern, die vor einigen Jahren von der Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) eine Tröpfchenbewässerungsanlage bekommen haben. Der Bauer wechselte seine Anbaumethode von Monokultur zu Fruchtfolge.
Alle Bauern, die einen Teil ihrer Ernte gespendet haben, engagieren sich in den Landwirtschafts-Entwicklungskomitees der Stiftung in ihren jeweiligen Dörfern. Zusammen haben die engagierten Bauern 13,5 Tonnen Reis sowie Gemüse von ihren Feldern gespendet. „Diese Gesten der Solidarität, ob groß oder klein, geben uns in diesen Zeiten in verschiedenen Teilen der Welt Kraft, um weiter zu machen und Widrigkeiten zu überwinden, von denen wir wissen, dass sie, wie alles andere auch, vorübergehen werden. Im Mittelpunkt all unserer Arbeit steht der Wille der Menschen, diejenigen zu erreichen, die am meisten leiden“, sagt Anne Ferrer, Geschäftsführerin der Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT).
Wem wird mit dem Essen geholfen?
Während Anantapur für die Migration seiner Bewohnerinnen und Bewohner in andere Städte, darunter Bangalore, bekannt ist, gibt es in dem Bezirk auch eine große Zahl von Migranten aus weit entfernten Orten, wie Rajasthan und Mysore, die hier arbeiten und nun aufgrund der Ausgangssperre nicht nach Hause reisen können. Die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) stellt ihnen jetzt Nahrung zur Verfügung.
Shikari Ramdas, ein 61-jähriger Mann mit einer körperlichen Beeinträchtigung, ist einer der Menschen, die von der Stiftung Unterstützung erhalten. Er und seine Frau Nagamma würden normalerweise vor einem Tempel in der Nähe um Almosen bitten. Sein Sohn und seine Schwiegertochter arbeiteten in einer Ziegelfabrik. Das alte Paar kann nun nicht mehr zu den Tempeln, weil sie geschlossen sind und ihr Sohn und seine Frau sind arbeitslos, da auch die Fabriken derzeit nicht in Betrieb sind. „Wenn es die Hilfen der Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) nicht gäbe, müssten wir wohl jagen gehen“, sagt Shikari Ramdas.
Über 200 Familien, die der Haran Shikari Gemeinschaft angehören und in einem kleinen Teil der Stadt leben, sind abhängig von der Verteilung der Mahlzeiten der Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT). Sie leben in Bambushütten oder in alten verfallenen Häusern. „Wir baten unseren Arbeitgeber um etwas Geld, damit wir überleben können. Er sagte jedoch, es gibt keine Arbeit, deshalb kann er uns nicht bezahlen. Wir haben nichts“, sagt Naranayamma, 64 Jahre, eine der Frauen aus der Gemeinschaft.
„Wir versorgen die Menschen mit Mahlzeiten. Diese bereiten wir sowohl nach südindischen als auch nach nordindischen Rezepten zu, um die Bedürfnisse der Menschen aus verschiedenen Teilen des Landes zu erfüllen“, erklärt ein Mitarbeiter der Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT).
Quelle: Mumbai Mirrow, 27. April 2020, Autor P. Pavan, Übersetzung: Vicente Ferrer Stiftung in Deutschland