Auch während der sehr herausfordernden zweiten COVID-19 Welle hat es das Stiftungs-Krankenhaus in Kalyandurg, Indien, schwangeren Frauen ermöglicht, ihre wichtigen Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen und sicher zu entbinden.
“Ich habe drei Kinder und werde jetzt zum zweiten Mal im Krankenhaus in Kalyandurg entbinden”, sagt Gangamma, die auf der Entbindungsstation auf ihre Wehen wartet, damit sie in den Kreissaal verlegt werden kann. “Heute sind viel mehr Frauen da, als beim letzten Mal, aber die Krankenschwestern, Ärztinnen und Ärzte behandeln mich trotzdem sehr gut, das gibt mir ein gutes Gefühl”, erzählt Gangamma.
Im Mai 2021, als Indien von der zweiten Welle schwer getroffen wurde, vorsorgte das Stiftungs-Krankenhaus täglich Hunderte von Frauen und brachte 982 neue Leben zur Welt. “Wir hatten noch nie so viele Geburten in einem Monat”, sagt Dr. Jyoshna, Leiterin der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie. Auch während einer Pandemie stoppen die Geburten nicht und viele Frauen sind auf sichere Entbindungen in medizinischen Einrichtungen angewiesen, um nicht ihr Leben oder das des Babys zu gefährden.

Mit der Ankunft der zweiten Welle, die Indien in einen Ausnahmezustand versetzte, wurden Tausende von Krankenhäusern zu COVID-19 Krankenhäusern ernannt, und kümmerten sich damit ausschließlich um die Behandlung von COVID-19 Infizierten. Unzählige Menschen mussten nun viele Kilometer zurücklegen, um eine medizinischen Einrichtung zu finden, in der sie versorgt würden. Jayalakshmi war eine von ihnen. “Ich wohne in Bommeparthy, das ist etwa 13 km vom Stiftungs-Krankenhaus in Bathalapalli entfernt, wo ich immer meine Vorsorgeuntersuchungen hatte”, erklärt sie. Als auch das Stiftungs-Krankenhaus in Bathalapalli zum COVID-19 Krankenhaus ernannt wurde, wurde sie von der Stiftung kontaktiert. Man erklärte ihr, dass das Stiftungs-Krankenhaus in Kalyandurg weiterhin rund um die Uhr geöffnet sei und sie jederzeit dort Hilfe erhalten würde.
Aufgrund des großen Andrangs im Stiftungs-Krankenhaus in Kalyandurg musste sich das Krankenhaus neu organisieren. “Wir haben einen weiteren Warteraum eingerichtet und auch auf den anderen Stationen die Anzahl der Betten erhöht, um mehr Betten für die Frauen zur Verfügung zu haben”, erklärt Dr. Jyoshna. Auch die Schichtzeiten und die Aufgabenverteilung der Mitarbeitenden wurden umstrukturiert, was oft zu einer höheren Belastung führte. Es gab aber keine andere Möglichkeit, wenn man die gestiegene Anzahl an Frauen versorgen wollte.
“Auch wenn wir nur ein kleines Team sind, bin ich stolz darauf, wie gut wir das gemeistert haben. Wir haben sehr hart und unermüdlich gearbeitet, um alle Frauen, die zu uns ins Krankenhaus kamen, bestmöglich zu versorgen”, sagt Dr. Jyoshna. Im Kreißsaal gab es ein ständiges Kommen und Gehen. Eine Geburt nach der anderen. Ohne Pause. Die Anzahl der täglichen Geburten haben sich in dieser Zeit fast verdoppelt. “Wir haben 982 Babys auf die Welt gebracht, und ich bin sehr stolz auf mein Team. Es macht mich glücklich, daran zu denken, dass auch in dieser schrecklichen Pandemie, so viel neues Leben das Licht der Welt erblickt hat”, erzählt die leitende Krankenschwester Vanaja.
Das Stiftungs-Krankenhaus in Kalyandurg hat nicht nur 982 Frauen durch die Geburt begleitet, sondern auch die ambulante Versorgung von Schwangeren, z.B. mit Vorsorgeuntersuchungen, wurde rund um die Uhr fortgesetzt. “Mehr als 450 Frauen kamen täglich zur Untersuchung”, erklärt Dr. Jyoshna. Das Team musste die Frauen bei den Geburten begleiten, sich um die neuen Mütter und Babys kümmern und außerdem alle Frauen, die zu den allgemeinen Untersuchungen kamen, versorgen. “Wir haben Geburten begleitet; wir waren bei den Vorsorgeuntersuchungen dabei, haben Tests durchgeführt… Wir sind sehr leistungsfähig und wir sind sehr stark. Und ich freue mich darüber, was wir gemeinsam im Team alles erreichen können“, sagt Vanaja.
Text: Núria Navarro Übersetzung: Vicente Ferrer Stiftung Deutschland