Wir unterstützen Frauen in Indien durch Darlehen oder Mikrokredite dabei selbstbestimmt zu leben.
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Fahrräder ermöglichen Zugang zu Bildung

Eine gute Schulbildung ist insbesondere für Kinder und Jugendliche aus mittellosen Familien wichtig, damit es ihnen gelingt, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen und die eigenen Zukunftsperspektiven entscheidend zu verbessern.

In den ländlichen Gebieten Indiens, in denen wir tätig sind, gehen mittlerweile 100 % der Mädchen zur Grundschule. Doch vor allem Mädchen auf dem Land beenden die Schule oft frühzeitig, weil die Schulwege zu weit sind und es in ihrem Heimatdorf keine weiterführende Schule gibt. Lediglich 40 % der 14- bis 18-jährigen Mädchen besuchen die Sekundarschule.

Ein Fahrrad kann für sie ein wertvoller Schlüssel für den Zugang zu Bildung sein.

Fahrräder als Verkehrsmittel auf langen Schulwegen

41 % der Jugendlichen in den ländlichen Regionen Südostindiens leben zwischen sieben und neun Kilometer von der Schule entfernt.

In den Dörfern fehlen häufig öffentliche Verkehrsmittel oder andere Transportmöglichkeiten, so dass die Schülerinnen und Schüler lange Fußwege, teilweise bis zu drei Stunden, in Kauf nehmen müssen. Außerdem führt der Schulweg oft durch entlegene und kaum besiedelte Gegenden. Das ist für viele eine große Gefahr: Im Bezirk Anantapur, in dem unsere Stiftung tätig ist, werden täglich rund 100 Übergriffe gemeldet, mehr als 70 % davon betreffen Minderjährige. Insbesondere Mädchen werden dabei häufig Opfer sexueller Übergriffe. Die Familien können ihre Kinder auf dem Schulweg nicht begleiten, fürchten um deren Sicherheit und lassen sie daher lieber zu Hause.

Meist lehnen Mädchen es auch selbst ab, in einer Rikscha eng gedrängt mit Jungen und Männern zu sitzen. Hinzu kommt, dass die meisten Eltern ohnehin nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, Rikschafahrten zu bezahlen.

Das hat leider zum Teil dramatische Auswirkungen auf das weitere Leben der jungen Mädchen. Wenn sie ihre Schulbildung frühzeitig abbrechen, werden sie oft schon im Kindesalter verheiratet und bekommen früher und durchschnittlich deutlich mehr Kinder als Mädchen, die ihre Schulbildung abschließen.

 

Fahrräder als Chance für Bildung

  • 2007 starteten wir unser Fahrradprogramm; seitdem haben wir bereits mehr als 35.000 Fahrräder an Kinder und Jugendliche vergeben, um ihren Zugang zu Bildung zu erleichtern.
  • Bei der Entscheidung, welche Schülerin oder welcher Schüler ein Fahrrad erhält, wird die finanzielle Situation der Eltern berücksichtigt. Die Schulleitung der jeweiligen Schule schlägt gemeinsam mit dem Lehrpersonal und in Rücksprache mit den Familien diejenigen vor, die ein Fahrrad erhalten sollen.
  • Die Fahrräder sind mit einem Schloss, einer Klingel und einem Fahrradkorb für die Schulmaterialien ausgestattet.
  • Für die Wartung des Fahrrads sind die Familien verantwortlich.

Zukunftschancen für Mädchen und Frauen

Die Alphabetisierung von Frauen ist ein wichtiger Indikator für die soziale Entwicklung. In Anantapur im Bundesstaat Andhra Pradesh betrug die Alphabetisierungsrate laut der letzten Volkszählung in 2011 67 % gegenüber 60,5 % aus dem Jahr 2001. Insgesamt sind allerdings 15,8 % weniger Frauen als Männer alphabetisiert (74,9 % Männer, 59,1 % Frauen). Zudem haben Frauen aus benachteiligten Gemeinschaften historisch bedingt eine noch niedrigere Alphabetisierungsrate.

Deshalb ist das Ziel des Fahrradprogramms, insbesondere die Bildung von Mädchen so früh wie möglich zu fördern, damit sie die Möglichkeit haben, weiterführende Schulen zu besuchen, zu studieren und später ein wirtschaftlich unabhängiges, selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

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