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Indien - Land der Gegensätze

Kurzporträt Indien

Indien ist ein Land der Superlative: Mit über 1,4 Milliarden Einwohnern ist es nicht nur die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt, sondern zählt auch zu den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften. Geografisch erstreckt sich Indien vom Himalaya im Norden über fünf Klimazonen hinweg bis zu den tropischen Stränden im Süden. Die kulturelle Landschaft des Landes ist geprägt von einer tiefen Spiritualität, stark verwurzelten Traditionen sowie einer jahrtausendealten handwerklichen und künstlerischen Vielfalt.

So groß das Land ist, so groß sind auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land. In Metropolen wie Delhi, Bengaluru oder Mumbai begegnet man einem modernen Indien: urban, technologiegetrieben und international vernetzt. Hier entstehen Innovationen, es wird geforscht, gelehrt und investiert.

Zwei Drittel der Menschen leben jedoch in ländlichen Gebieten, wo Landwirtschaft und Handwerk noch immer den Alltag auf den Dörfern bestimmen. Rund 16% der indischen Bevölkerung, das sind ca. 225 Mio. Menschen, leben unter der Armutsgrenze. Vor allem in ländlichen Regionen. Zunehmende Dürren und Wasserknappheit erschweren die Lebensgrundlage vieler Familien. Laut NITI Aayog (2023) könnten bis 2030 rund 40 % der indischen Bevölkerung keinen zuverlässigen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

Zudem bestehen weiterhin deutliche Unterschiede in Bezug auf Bildung und Gesundheitsversorgung. Die Alphabetisierungsrate liegt national bei 80,9 % (NSO Survey, 2023), wobei es große Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt: In urbanen Gebieten beträgt sie 88,9 %, auf dem Land nur 77,5 %. Auch zwischen den Geschlechtern bestehen Differenzen: Während 87,2 % der Männer lesen und schreiben können, liegt die Quote bei Frauen bei 74,6 %. Besonders in entlegenen Regionen haben Mädchen oft geringeren Zugang zu Schulbildung, etwa aufgrund früher Heiraten, weiter Schulwege oder traditioneller Rollenbilder (UNESCO, 2023).

Unsere Hilfsprojekte setzen genau an diesen Herausforderungen an. In Zusammenarbeit mit der Vicente Ferrer Stiftung in Indien, dem Rural Development Trust (RDT), begleiten wir benachteiligte Gruppen gezielt und nachhaltig. Unsere Arbeit umfasst die Stärkung von Selbsthilfegruppen in abgelegenen Dörfern, um Gemeinschaften langfristig zu stabilisieren. Wir fördern den Zugang zu Bildung, insbesondere von Mädchen, durch Fahrräder, Schulbauten und familiäre Sensibilisierung. Mit 3 Krankenhäusern und mobilen Kliniken in entlegenen Gegenden erweitern wir die medizinische Grundversorgung. Frauen und benachteiligte Gruppenunterstützen wir auf ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

Indien ist ein Land voller Bewegung und Potenziale. Die Kombination aus traditionellen Strukturen und modernem Wandel stellt Herausforderungen – eröffnet aber ebenso Chancen.

Indien in Zahlen

13,7 %

der indischen Bevölkerung ist unterernährt

Welthunger Index (2024)

129

Millionen Menschen leben in extremer Armut

World Bank Report (2024)

35,5 %

der Kinder unter 5 Jahren in Indien haben ein verzögertes Wachstum

Welthunger-Index (2024)

28,2

Neugeborenensterblichkeitsrate (pro 1.000 Lebendgeburten)

Statista (2024)

131.

Platz im Global Gender Gap Index 2025 (von 148 Ländern)

Global Gender Gap Index (2025)

25%

der indischen Mädchen werden vor dem 18. Geburtstag verheiratet

UNICEF (2023)

Jetzt für Menschen in Indien spenden, Armut bekämpfen und Perspektiven schenken.