Wir unterstützen Frauen in Indien durch Darlehen oder Mikrokredite dabei selbstbestimmt zu leben.
Wir unterstützen Frauen in Indien durch Darlehen oder Mikrokredite dabei selbstbestimmt zu leben.

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Hilfsprogramm gegen Mangelernährung in Indien

Andhra Pradesh im Südosten Indiens ist einer der acht Bundesstaaten mit der höchsten Kinder-sterblichkeitsrate: Von 1.000 Kindern sterben hier über 40 vor ihrem fünften Lebensjahr. Ähnlich ist es im Bundesstaat Telangana.

Einer der Hauptgründe für diese traurige Tatsache ist die weit verbreitete Mangelernährung. Viele Menschen haben gerade in diesen ländlichen Regionen keinen Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln. Milch oder Milchprodukte stehen normalerweise nicht auf dem Speiseplan, der regelmäßige Verzehr von Eiern ist teuer, die  Kosten für Gemüse sind ebenfalls sehr hoch.
Hinzu kommt, dass viele Familien gar nicht wissen, welche Folgen Mangelernährung für ihre eigene Gesundheit hat.

Prävention durch Aufklärung

Neben Kleinkindern sind vor allem  Frauen vor und nach der Geburt sowie alte und chronisch kranke Menschen gefährdet. Deshalb legen wir innerhalb unseres Programmbereichs Gesundheit einen Schwerpunkt auf die Versorgung der betroffenen Personen und klären sie im Rahmen unseres Nahrungsergänzungsprogramms über Krankheiten und Mangelerscheinungen auf. 

 

Risikogruppe Kinder

Gerade Kinder leiden oft an Protein- und Kalorienmangel. Eine Protein-Energie-Mangel-ernährung entsteht, wenn Menschen über einen längeren Zeitraum zu wenig Proteine (Eiweiß) und Kalorien zu sich nehmen. Das Risiko, infolgedessen lebensbedrohlich zu erkranken, ist bei jungen Menschen besonders hoch  –  etwa die Hälfte der Kinder, die weltweit sterben, sind von Ernährungsmangel betroffen.

Die Ergebnisse des National Institute of Nutrition in Indien zeigen, dass aktuell 38,8 % der Kinder in der Altersgruppe von eins bis  fünf Jahren in Andhra Pradesh unterernährt sind. Insgesamt sind 45,6 % der Kinder in ländlichen Gebieten Indiens untergewichtig und 49,6 % von ihnen weisen ein verzögertes Wachstum auf.

 

 

Frauen sind besonders gefährdet

Auch Frauen und Mädchen sind stark gefährdet. Noch vor einigen Jahren mussten sie als letzte in der Familie das essen, was die männlichen Mitglieder übrig ließen Mangelernährung war die Folge.

Schwangere und junge Mütter waren besonders betroffen, da sie vor oder nach der Geburt keine adäquate Ernährung erhielten: Vor der Geburt wurde werdenden Müttern empfohlen, möglichst wenig zu essen, um Komplikationen zu vermeiden; Wöchnerinnen wurde geraten, 40 Tage nach der Entbindung nur Reis und Chili zu essen.

Die Auswirkungen dieser Praktiken auf die Gesundheit der Mütter und die ihrer Kinder werden noch lange zu spüren sein. Doch durch unsere Aufklärungskampagnen und Informationsangebote rund um gesunde Ernährung findet langsam ein Umdenken in den Köpfen der Menschen statt.

Zukunftschancen für Mädchen und Frauen

Mit dem Ziel, alle Menschen zu unterstützen, die an Mangel- und Unterernährung leiden, starteten wir im Jahr 2000 unser Nahrungsergänzungsprogramm. 

Unsere Gesundheits-Helferinnen verteilen ein gekochtes Ei, ein nahrhaftes Getränk aus Ragipulver mit Rohrzucker sowie Bohnen an die Betroffenen in den Gemeinschaftszentren der Dörfer. Ragi, hierzulande bekannt unter dem Namen Fingerhirse, ist sehr nährstoffreich und fördert das Wachstum und die Entwicklung, da es viele Proteine, Kalzium sowie Eisen enthält und zudem leicht verdaulich ist. Seit 2016 konnten wir schon 178.575 Menschen durch die Teilnahme an unserem Ernährungsprogramm vor Mangelernährung bewahren.

Wir bekämpfen Mangelernährung in Indien

mit unserem Ernährungsprogramm.