Gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen neue Perspektiven
schenken

Diskriminiert und benachteiligt: In Indien sind Frauen zwar nach dem Gesetz in allen gesellschaftlichen Bereichen mit Männern gleichgestellt, die Wirksamkeit der erlassenen Gesetze scheitert jedoch oft an der Umsetzung auf staatlichen Ebenen. Noch immer wird die Mehrzahl der Frauen im familiären, sozialen und wirtschaftlichen Bereich sehr stark benachteiligt. Schlimmer noch: Fast alle Mädchen und Frauen leben im ländlichen Indien, aber oft auch in Städten, in ständiger Gefahr vor
Gewalt.

Keine Perspektive: Befreien sich Frauen und junge Mädchen aus einem gewalttätigen Umfeld, verlassen ihren Ehemann
oder fliehen vor einer arrangierten Ehe, verlieren sie meistens ihre soziale und wirtschaftliche Absicherung. In der patriarchalischen Gesellschaft Indiens stehen sie plötzlich vor dem Nichts. Viele Frauen sehen daher keinen Ausweg aus ihrer misslichen Lage.

Schutz geben: Um gewaltbetroffene junge Mädchen, Frauen und ihre Kinder in dieser schwierigen Lebenssituation zu
unterstützen, hat die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) im Jahr 2009 ein Frauenhaus in Bathalapalli errichtet. Das Ziel des Frauenhauses ist es, gewaltbetroffenen Mädchen, Frauen und deren Kindern eine geschützte Unterkunft, Beratung und Begleitung zu geben. Das Frauenhaus bietet den Frauen jedoch nicht nur Schutz und Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, ein neues, selbstbestimmtes Leben zu beginnen. Junge Mädchen können die Schule abzuschließen und eine Ausbildung zu beginnen und Frauen können eine handwerkliche Ausbildung machen, um Schneidern, Sticken oder die Herstellung von Räucherstäbchen zu lernen.